Seit März 2020 verzeichnet die Bundesrepublik etwa 10 Prozent mehr Verpackungsabfälle. Jetzt, mehr denn je, heißt es: Mehrweg statt Einweg! Das innovative Pfandsystem RECUP kämpft gegen den Verpackungsmüll und hat mit REBOWL einen neuen Partner an seiner Seite.
Die Politik reagiert schrittweise: Am 24. Juni brachte die Bundesregierung die Umsetzung der Ende 2018 beschlossenen EU-Richtlinie zum Aus für Einweggeschirr auf den Weg. Das Verbot beinhaltet allerdings lediglich Plastik-Besteck, Wattestäbchen aus Plastik, Einweg-Trinkhalme und –Rührstäbchen.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Ausweitung des Verbotes auf alle Einweggetränkebecher- und-boxen. Ganz vorne dabei in Sachen Umweltsünde: der Einweg-Kaffeebecher. Laut einer Studie des deutschen Bundesumweltamtes (2019) werden in Deutschland jährlich 2,8 Milliarden Einwegbecher verbraucht – das sind alleine 320.000 Becher pro Stunde.
Diese bestehen außen aus Papierfasern und sind innen mit Plastik beschichtet, was das Recycling fast unmöglich macht und zu hohen Entsorgungskosten für Kommunen und einer enormen Ressourcenverschwendung führt. Das Münchner Start-up RECUP geht seit 3 Jahren dieses Problem an und bietet eine nachhaltige, unkomplizierte und innovative Alternative zum Einwegbecher.
„Wir stellen ein flächendeckendes, einheitliches und nachhaltiges Coffee-to-go-Pfandsystem für ganz Deutschland zur Verfügung und bieten so zusammen mit unseren Partnern und über 40 Städten an fast 5.000 Ausgabestellen eine Lösung für das Einwegbecher-Problem“, heißt es bei RECUP.
So funktioniert das Pfandsystem: Kaffeegenießer bestellen ihren Coffee-to-go bei einem RECUP- Partner und hinterlegen 1€ Pfand. Leere Becher können deutschlandweit bei allen RECUP-Partnern wieder abgegeben werden, um das Pfand zurückzuerhalten. Die Becher werden vor Ort gereinigt und anschließend direkt wieder im System eingesetzt. Einen Überblick über die ca. 5000 Ausgabestellen gibt die RECUP-Karte, die auf der Webseite wie in der kostenlosen App bereit steht und dem Nutzer den kürzesten Weg zum nächsten RECUP-Partner zeigt. Cafébesitzer, Kantinen oder Bäckereien können sich ganz einfach auf www.recup.de informieren, registrieren und sich dem System anschließen.
Auf den durch die Corona-Krise gestiegenen To-go-Bedarf hat RECUP jetzt reagiert. Nach mehreren Testphasen wird gemeinsam mit REBOWL ein zirkuläres Pfandsystem für Mehrwegschalen als Alternative für Einwegverpackungen im Bereich Take-away auf den Markt gebracht.