Projekt Beschreibung
Crazy Cow und Starway
Kuhglocken nur in der Schweiz ein Hit?
Schweizer Folklore, zeitgemäß interpretiert, und American Way of Life: Mit den Franchise- Konzepten „Crazy Cow“ und „Starway“ möchte die CFP Gastro AG aus Uitikon in der Schweiz auch bei uns für Furore sorgen.
Italiener, Mexikaner und Chinesen gibt es schließlich bei uns an jeder Ecke. Die Ethno-Welle boomt ohne Ende. Warum soll man da nicht auch mal zum „Schweizer“ gehen? Wie bei der CFP Gastro AG zu erfahren war, laufen derzeit die Verhandlungen über das erste „Crazy Cow“- Restaurant in Deutschland. Über den Standort wird allerdings nichts verraten.
Welche Idee steckt hinter der „Verrückten Kuh“? „Crazy Cow“, die im Mai 1996 als Pilotbetrieb in Zürich startete, steht für Schweizer Lebensart – ideenreich, witzig und ironisch umgesetzt. Schon bei der Einrichtung werden sämtliche Klischees über die Schweiz durch den Kakao gezogen: Helvetia thront in der Ecke, auf den großen Wänden ist eine gemalte Alpenlandschaft zu sehen und ein übergroßer Haar-Fön an der Wand soll den Föhn darstellen. In diesem Ambiente dürfen auch das Matterhorn, das Edelweiß und eine überdimensionale Toblerone nicht fehlen.
In der Mitte des Lokals befindet sich die Bar mit ausgewählten „Schwiizer Dringgs“. „Crazy Cow lebt davon, daß verrückt gespielt werden darf, wir persiflieren jede Menge Kulturgut unseres Landes, tragen so Gesprächsstoff und Humor ins Lokal, das gefällt den Gästen“, so Guido Senn, der CFP-Boß.
Im Mittelpunkt steht die Schweizer Küche in moderner Form. Der Gast muß jedoch zunächst einmal mit der in schweizerischem Dialekt verfaßten Speisekarte zurechtkommen. „Zum Aafange“, wie es so schön auf der Karte heißt, gibt es zum Beispiel „Röschtigrabe“ oder „Schnägg im Salat“. „Zum Satt wärde“ kann man sich für ein „Röschti mit G’mües“ entscheiden oder vielleicht möchte man wissen, wie ein „Röschtimegagigaburger“ schmeckt. Und auch das Getränkeangebot reicht vom Schüüümli-Pfiüüümli über Läbchueche-Kafi bis hin zu Chalti Milch.
Vom Jodelpop bis zum Mundart-Rock
Aber nicht nur das traditionell Schweizerische spielt im „Crazy Cow“ eine Rolle: Den ganzen Tag über laufen neben Videos von alten Schweizer Filmen auch moderne Promotionspots aus helvetischen Feriengebieten. Im Hintergrund ist Musik von Jodel-Pop bis Mundart-Rock zu hören.
An Attraktionen hat man sich im „Crazy Cow“ einiges einfallen lassen. Brot wird zur Abwechslung in einem Filzpantoffel gereicht, Hähnchen gibt es auch mal in einem Mini-Einkaufswagen statt auf dem Teller. Geburtstagskinder, die ins „Crazy Cow“ gehen, erhalten einen Riesen-Mohrenkopf und die Angestellten spielen auf Mini-Kuhglorken ein Ständchen. Die Souveniers fürs Merchandising werden ständig ergänzt und erweitert. Ob T-Shirts, Tassen oder Schokolade – alles gibt es mit dem „Crazy Cow“-Logo.
Suche nach Partnern
„Die Umsatzzahlen sprachen von Anfang an für sich“, heißt es bei der CFP Gastro AG. Die Akzeptanz auf dem Markt sei ausgezeichnet Seit einem Jahr gibt es ein zweites Lokal in der Schweiz, nach Franchisenehmern im In- und Ausland wird gesucht. Q + S + A = E ! „Diese Formel birgt das Geheimnis jedes gastgewerblichen Erfolgs.“, heißt es bei der CFP Gastro AG, „Wenn die drei Faktoren Qualität (Q), Service (S) und Atmosphäre (A) eine Symbiose bilden, synergetisch wirken, oder – ganz einfach – gleichwertig sind und miteinander harmonieren, stellt sich der Erfolg (E) ein.“
„Neben einem ausgereiften Gastronomiekonzept“, so die CFP Gastro AG „bieten wir den Franchisenehmern auch Systemhandbücher zu Themen wie Betriebsorganisation, Personalwesen oder Marketing an.“ Außerdem werden laufend Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb an die neuen Lokale weitergegeben. Die Zusammenarbeit schließt Werbe- und PR-Konzepte mit ein.
Als zweites Franchise-Konzept wird das „Starway“ (Pilotbetrieb in Jona – Schweiz seit April 1996) angeboten. Dabei dreht sich alles um Motorräder – mit einer Harley Davidson im Mittelpunkt. Blickfang, Kommunikationszentrum, und letztlich auch sprudelnde Umsatzquelle im Restaurant ist die ovale Bar mit vielen Sitzplätzen. Die Lokal-Einrichtung enthält viele Details, die an alte US-Filme erinnern wie z.B. die riesigen Ventilatoren an der Decke oder diverse Filmplakate. Rund um die Uhr laufen amerikanische Videoclips. Die Musik, die extra von einem Musikpsychologen ausgesucht wurde, kommt vorwiegend aus den 50er und 60er Jahren.
Von den Gästen sind 5 Prozent Harley-Fahrer. Und diese kommen mit einem ganz besonderen Interesse ins „Starway“: die ausgestellten Harleys zu bestaunen und Gleichgesinnte zu treffen. Als Gast angepeilt wird jeder USAFan, der von Freiheit und Abenteuer träumt und den das Fernweh plagt. „Starway will kein exaktes Abbild der US-Wirklichkeit sein, da werden Illusionen gebündelt – der Stoff, aus dem die Träume sind“, so beschreibt man bei der CFP Gastro AG die Konzept-Philosophie.
Der Großteil des Umsatzes wird im „Starway“ mit amerikanischem Essen gemacht, seien es Hamburger, BBQ-Spareribs oder Pork Chops. Merchandising soll auch bei diesem Konzept für Zusatzumsätze sorgen. Die Palette an Fanshop-Artikeln reicht vom Cap über Krawatten bis hin zu Hosenträgern – alles im „Starway“- Logo.
Als günstige Standorte für das „Starway“-Konzept werden Industriegebiete im Umfeld von Großstädten mit ausreichenden Parkplätzen genannt. Zudem soll der Franchisenehmer mindestens 28 Jahre alt sein, einen starken Bezug zur USA haben und über genügend Cash verfügen.
Erschienen im Gastronomie-Report 9/1998. Das Crazy Cow gibt es 2 x in der Schweiz, in Zürich und Horgen.
Für weitere innovative Ideen für Gastronomie, Bar und Hotels empfehlen wir Ihnen ein Jahresabo des Gastronomie-Report.