Dies ist die Geschichte eines ungewöhnlichen Weines. Eine der fünf Karaffen mit den letzten Tropfen dieses Weines hat Dirk Niepoort dem renommierten Wein-Auktionshaus Acker, Meral & Condit in Hongkong übergeben. Bei einem Event im Grand Hyatt Hong Kong am letzten Samstag wurde die Karaffe versteigert. Sie erzielte den Hammerpreis von netto 800.000 Hong Kong Dollar. Inklusive Steuern und Gebühren ergibt dies mehr als 100.000 Euro. Hier die Geschichte dazu.

Wir schreiben das Jahr 1863. Franciscus Marius Niepoort füllt einen großen Jahrgang in Holzfässer und lagert ihn in Niepoorts Reifekeller in Vila Nova de Gaia. Mehr als 40 Jahre später füllt Eduardo Niepoort die verbliebene Menge des Weines in Demijohns. Das sind Glasballons mit einer Füllmenge zwischen 8 und 11 Liter. Neun Demijohns werden – so ist es im Kellerbuch von Niepoort vermerkt – am 18. September 1905 mit dem raren Jahrgang befüllt. In diesen Glasflaschen aus dem 19. Jahrhundert reifte der Wein nun weiter. Von Zeit zu Zeit wird er mit großer Andacht probiert und ausgewählten Gästen serviert.

Im Jahr 2012 – mittlerweile hatte Dirk Niepoort in fünfter Generation die Leitung des Familienbetriebes übernommen – kreierte Niepoort den legendären VV (Vinho Velho) anlässlich des 170. Jubiläums des Unternehmens. 999 Flaschen dieses Weines wurden gefüllt. Es war ein Blend von besonders alten und wertvollen Weinen – viel davon stammt aus den Demijohns mit dem Jahrgang 1863.

Eine letzte Demijohn war noch übrig, als Dirk Niepoort mit der traditionsreichen französischen Glasmanufaktur Lalique in Verbindung trat. In einer der ältesten Glasherstellungsmethoden, dem Wachsauschmelzverfahren (cire-perdu), stellte Lalique fünf Karaffen her. In jede der Karaffen werden 1,5 Liter des wertvollen Weines gefüllt.

Und eine dieser Karaffen gilt seit der Versteigerung in Hong Kong als der teuerste Port aller Zeiten. Ein Video über das Projekt „Niepoort 1863 in Lalique“ ist auf YouTube zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=bq23JkiHcBQ

Weitere Infos: www.niepoort-vinhos.com  – Diesen Portwein kann man seinen Gästen nicht anbieten. Aber es wäre schön, wenn man ihnen spannende Geschichten über die Weine und die Winzer aus dem eigenen Sortiment erzählen könnte.