Als ein „wichtiges und Mut machendes Signal“ hat der DEHOGA Bundesverband die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Speisen genannt. Präsident Guido Zöllick macht aber auch deutlich, dass damit nur ein „wichtiger Teilerfolg“ erreicht worden ist.
„Allerdings müssen wir auch sehen, dass Kneipen, Bars, Clubs und Discotheken, die ausschließlich Getränke anbieten, nicht von der Steuerentlastung profitieren werden“, so Zöllick. Zudem sei klar, dass die sieben Prozent Mehrwertsteuer die zu erwarteten Umsatzausfälle aufgrund der dann einzuhaltenden Abstandsregelungen und Schutzmaßnahmen nur ein wenig kompensieren würden. „Insofern werden die bezifferten Steuerausfälle in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro nicht realisiert werden.“
Die Durchsetzung eines Rettungsfonds bleibt deshalb weiter ganz oben auf der Agenda des Verbandes. „Ohne direkte Finanzhilfen werden es die meisten unserer Betriebe nicht schaffen“, warnt Zöllick. „Monatelang keine Umsätze bei weiterhin hohen Kosten, insbesondere hohen Pachten, verkraftet auch das gesündeste Unternehmen nicht.“
Jetzt hofft der Verband, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen der Branche schnell eine Perspektive für die Wiedereröffnung geben. „Dabei hat die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter höchste Priorität“, sagt Zöllick. „Auch hier werden wir unserer Verantwortung gerecht werden.“
Nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts am Dienstag stellte Ministerpräsident Markus Söder auf einer Pressekonferenz Erleichterungen für die Gastronomie erst für „Ende Mai“ in Aussicht.
So lange kann die Branche nicht warten! Zum Thema hohe Politik und Gastronomie ein Absatz aus dem Vorwort von Herausgeber Willy Faber in der aktuellen April-Ausgabe des Gastronomie-Report:
„Die Arroganz der Spitzenpolitiker ist nicht länger zu ertragen. Bei der Kanzlerin kommt unsere Branche, wenn überhaupt, nur ganz am Ende mit einem Nebensatz vor. Und Markus Söder will sich offenbar als harter Hund fürs Kanzleramt in Stellung bringen – und das auf unsere Kosten.“