Wiesbaden. Mit den von ihr betreuten 43 deutschen Erlebnisgastronomie-Betrieben der Marken ALEX (40) und Brasserie (3) hat Mitchells & Butlers Germany 2018 trotz einer Betriebsfläche weniger ein stabiles Umsatzwachstum von 2,2 Prozent erwirtschaftet. Der Gesamtumsatz stieg auf 113,2 Mio. Euro. Für Geschäftsführer Bernd Riegger „ist dieses Ergebnis sehr zufriedenstellend“.
Negativ wirkte sich vor allem aus, dass sich der Start des neuen Steakhouse-Konzepts „Miller & Carter“ in Frankfurt von Frühjahr 2018 auf Mai 2019 verschoben hat. Mit diesem Konzept soll der Steakhouse-Markt in Deutschland aufgerollt und Mitchells & Butlers Germany als Multi-Brand-Unternehmen positioniert werden. „Wenn sich der Steakhouse-Pilot an der Frankfurter Alten Oper etabliert, steht einer Multiplikation nichts im Wege“, so Bernd Riegger. „Eventuell sogar schon im laufenden Jahr.“
Außerdem gehen bis zum Sommer zwei weitere Betriebe an den Start: das spektakuläre ALEX Hamburg Überseebrücke im Mai und das ALEX Frankfurt MyZeil im Juni. Durch die drei Neueröffnungen erhofft sich Mitchells & Butlers für 2019 ein Umsatzplus im unteren zweistelligen Bereich.
Zu den Erfolgsfaktoren 2018 zählte der Ausbau der ohnehin schon hohen Frühstückskompetenz, durch den ALEX seine führende Position in Deutschlands Morgengeschäft – außerhalb der Hotellerie – mit deutlich über zwei Millionen verkauften Frühstücken pro Jahr trotz verschärfter Wettbewerbsbedingungen auf hohem Niveau stabilisieren konnte. Immerhin trägt das Frühstücksgeschäft rund 30 Prozent – und damit mittlerweile genauso viel wie das Abendgeschäft zwischen 18 und 22 Uhr – zum Umsatz bei.
Zu einem wichtigen Umsatztreiber bei ALEX hat sich die Digitalisierung entwickelt, die laut Firmenangaben weit mehr ist als eine reine Prozessoptimierung. Die in diesem Bereich getätigten Investitionen von rund 1,5 Mio. Euro allein im Jahr 2018 haben sich, ebenso wie die eigens dafür gegründete neue Abteilung, gerechnet.
Seit Frühjahr 2018 lässt sich das täglich wechselnde Mittagsangebot der 40 ALEX-Betriebe durch Amazons Sprachassistentin Alexa abrufen. 700 registrierte Gäste nutzen diesen innovativen Service bereits. Kommunikation mit den Gästen ist bei ALEX das A und O. Statt automatisierten Bots für Anfragen nach Öffnungszeiten oder Reservierungen wurde daher im vergangenen Jahr ein Live-Chat eingeführt, bei dem Mitarbeiter aus dem Marketing in Wiesbaden die Fragen der Gäste (rund 2.500 Chats innerhalb von neun Monaten) beantworten. Das führt häufig zu einem finanziellen Mehrwert, denn dadurch werden manchmal Reservierungen größerer Gruppen ermöglicht, die ohne den persönlichen Kontakt nicht zustande gekommen wären.
Herzstück der breit angelegten Digitalisierungsoffensive ist ein komplett neues Kassensystem. Es bietet nicht nur eine wesentlich vereinfachte Gutscheinverwaltung oder Mobile Payment-Unterstützung, sondern liefert vor allem auch eine Fülle an datengetriebenen Informationen und betrieblichen Kennzahlen aus allen Betrieben, die eine flexible und bedarfsgerechte, sekundenschnelle Steuerung ermöglichen. Wichtiger Bestandteil ist die Integration des bereits 2017 eingeführten, selbst entwickelten Online-Reservierungssystems, über das im vergangenen Jahr rund 78.000 Reservierungen erfolgten.
Bei aller Euphorie für die Digitalisierung, eines wird es bei ALEX so schnell nicht geben: „Mobile Ordering, das Bestellen via Tablet oder Smartphone im Restaurant, passt nicht zu uns“, erklärt Bernd Riegger. „Die Kommunikation zwischen Gastgeber und Gast ist der Kern unserer Erlebnisgastronomie-Philosophie. Wir wollen Emotionen ‚verkaufen‘. Und das geht nur über den direkten Kontakt zwischen Servicemitarbeiter und Gast.“
Weitere Infos: www.mabg.de