Das Mitnehmen von Seifen oder Stiften gilt vielen Hotelgästen als Kavaliersdelikt — doch dabei bleibt es bei weitem nicht: Manche Gäste sind so dreist, dass sie Fernseher, Klaviere oder gar ausgestopfte Tiere aus dem Hotel tragen, wie eine neue Studie zeigt.
Das Hauptergebnis der Befragung im Auftrag von „Wellness Heaven“ lautet: Die erdrückende Mehrheit der Gäste klaut Handtücher und Bademäntel — vielleicht als Goodie für den nächsten Wellness-Aufenthalt? Dicht gefolgt werden diese beiden Spitzenreiter von Kleiderbügeln, Stiften und Besteck. Neben diesen „gewöhnlichen“ Gegenständen gibt es hingegen eine Reihe von spektakulären Ausreißern, die auf eine rege Diebstahlfantasie schließen lässt.
Zu den ungewöhnlichsten Diebstahl-Fällen zählen:
+ Badarmaturen – In hohem Maße handwerkliche Fähigkeiten mussten jene Gäste aufbringen, die sämtliche Badarmaturen entwendet haben, den Kopf einer Regendusche, eine Hydromassage-Dusche, einen Toilettensitz, ein Abflussrohr oder gleich ein ganzes Waschbecken, wie von einem Berliner Hotel berichtet wird.
+ Ein Piano – Ein Hotelier aus Italien erzählte: „Als ich einmal durch die Lobby lief, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das große Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf.“
+ Eine Musikanlage – Ein Hotelbesitzer aus dem Sauerland berichtete davon, wie eines Morgens die gesamte Stereoanlage des Wellness-Bereichs verschwunden war: Wellness-Langfinger haben offenbar über Nacht das gesamte Sound-Equipment abmontiert und als Gastgeschenk ins Auto verladen, bevor sie das Weite suchten.
+ Die Zimmernummer – In einem Hotel in England montierte ein Gast kurzerhand die Nummern von seiner Hotelzimmertür ab. „Wir haben das erst bemerkt, als der nachfolgende Gast sein Zimmer nicht finden konnte“, erzählte die Hoteldirektorin.
+ Ausgestopfte Jagdtrophäen – In einem Hotel in Frankreich wurde ein Gast bei dem Versuch erwischt, einen ausgestopften Wildschweinkopf zu stibitzen. Später kam er doch noch zu seiner Trophäe: Freunde kauften dem Hotel das gute Stück ab und schenkten es ihm zur Hochzeit.
Insgesamt wurden für die Studie 634 Hoteliers von 4-Sterne-Häusern sowie 523 von 5-Sterne-Hotels befragt, um das Diebesverhalten in Abhängigkeit vom Wohlstand der Gäste zu ermitteln. Dabei trat Erstaunliches zu Tage: “Greed is good” (also: Gier ist gut) scheint gerade bei betuchten 5-Sterne-Gästen ein zuverlässiges Motto zu sein.
So ist etwa die Wahrscheinlichkeit, dass hochwertige TV-Geräte aus dem Zimmer geklaut werden, bei Gästen im 5-Sterne-Segment 9-fach höher als bei Reisenden in 4-Sterne-Hotels. Ebenso sind Kunstwerke in Luxushotels ein begehrtes Objekt der Begierde (5,5-mal höhere Diebstahl-Wahrscheinlichkeit). Auch Tablet PCs und Matratzen werden in 5-Sterne-Häusern häufiger entwendet.
Zum Auftraggeber der Studie: Wellness Heaven wurde 2006 von dem Quantenphysiker Dr. Tassilo Keilmann gegründet und bewertet Wellnesshotels in Europa und Asien. Mit 32 Millionen Seitenaufrufen jährlich ist Wellness Heaven nach eigenen Angaben der führende Wellness Guide im deutschsprachigen Raum. Die 18 Wellness Heaven Hoteltester unternehmen regelmäßig Wellness Trips in ausgesuchte Hotels und bewerten diese anhand eines geprüften Testverfahrens. Im Fokus der Website stehen Hotels in Deutschland, Österreich, Italien und auf den Malediven.
Weitere Infos: www.wellness-heaven.de