Das Gastronomie-Netzwerk Leaders Club ist überwältigt vom Erfolg des bundesweiten „#LeereStühle“-Aktionstags der Branche am vergangenen Freitag. Mit rund 30.000 leeren Stühlen und in fast 80 Städten machten Tausende von Gastronomen und Hoteliers deutlich, dass sie wegen der andauernden Schließung ihrer Betriebe um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten. Am morgigen 1. Mai soll die Aktion wiederholt werden – allerdings im Internet, dafür aber noch größer und kreativer.
Ursprünglich stammt die Idee der „Leeren Stühle“ aus Dresden. Hier hatten am 17. April rund 500 Gastronomen ihre Stühle in den öffentlichen Raum gestellt, um auf ihre prekäre Lage aufmerksam zu machen. Der Leaders Club griff die Initiative auf und startete einen Aufruf an die Branche, dem Dresdner Beispiel zu folgen.
Michael Kuriat, Präsident des Leaders Clubs Deutschland, ist begeistert: „Es ist großartig, dass unser Aufruf wirklich dazu geführt hat, dass die Kollegen die Idee aufgegriffen und in ihrer Stadt individuell umgesetzt haben. Damit haben wir erreicht, dass unsere Botschaften und Forderungen jetzt auch in der lokalen Politik wahrgenommen werden. Einige Städte haben schon Unterstützung in Form von Gebührenverzicht in Aussicht gestellt, beispielsweise für Freiflächen.“
Der Erfolg der „Leeren Stühle“ zeigt: Das Gastgewerbe steht in der schweren Zeit des Corona-Lockdowns zusammen und kämpft gemeinsam für den Erhalt des vielfältigen Restaurant- und Hotelangebots in Deutschland. „Die Gesellschaft muss den Ernst der Lage erkennen: Große Teile der Branche stehen tatsächlich unmittelbar vor der Insolvenz“, unterstreicht Patrick Rüther, Vorstandsvorsitzender des Leaders Clubs, die Dringlichkeit der Forderungen. „Über die ersten erfreulichen Ansätze hinaus benötigt unsere Branche jetzt schnell Soforthilfen und ein Rettungspaket, damit alle weiteren Maßnahmen überhaupt noch bei den Betroffenen ankommen.“
Deutschlandweit beteiligten sich sowohl kleine als auch große Unternehmen an der Aktion. Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbands, lobte das Engagement der Branche am Brandenburger Tor in Berlin, wo knapp 1.000 Stühle auf das drohende Aus für viele Betriebe aufmerksam machten: „Ich bin allen Gastronomen sehr dankbar für diese Aktion. Die ganze Branche muss jetzt solidarisch zusammenhalten. Gemeinsam sind wir stark!“
Michael Kuriat hebt die große Unterstützung durch Behörden, Polizei und Politik hervor: „Das war eine wirklich positive Überraschung!“ Umso wichtiger ist dem Leaders Club, dass am morgigen Freitag keine Aktionen im öffentlichen Raum stattfinden: „Am 1. Mai raten wir unseren Mitgliedern und Kollegen dringend davon ab, Aktionen in den Städten anzumelden und durchzuführen.“ Da an diesem Tag traditionell viele Demonstrationen und auch Krawalle stattfinden, sollen Behörden, Sicherheits- und Rettungskräfte nicht zusätzlich belastet werden. „Wir bitten daher darum, die Aktionen ins Internet zu verlegen beziehungsweise auf privatem Grund kreativ zu werden.“
Denkbar seien beispielsweise originelle Fotos und Videoclips mit leeren Stühlen und persönlichen Statements, die in den Restaurants oder im Freibereich aufgenommen und am 1. Mai unter den Hashtags #leerestuehle, #Leadersclub, #gastrofriday auf sozialen Plattformen im Internet veröffentlicht werden. „So könnten Stuhlkunstwerke und Bauten jeglicher Art entstehen, die die Aufmerksamkeit der Gäste auf das Restaurant lenken“, erklärt Kuriat. „Auf diese Weise werden wichtige Ressourcen der öffentlichen Sicherheit geschont und der Protest kann noch weitaus größer ausfallen als in der Woche zuvor – unabhängig davon, ob in der jeweiligen Stadt eine Demonstration genehmigt wird.“
Alle Informationen und Ansprechpartner hält der Leaders Club auf der Seite www.leadersclub.de bereit.