Vor allem beim Mittagsessen kämpft die Gastronomie nicht nur gegen die Snack-Angebote von Bäckern und Metzgern. Auch der Handel macht Milliarden mit Brötchen & Currywurst.  Laut der neuen Studie „Der Konsument in der Handelsgastronomie 2019“ des EHI Retail Institute dürfte der Umsatz in diesem Jahr 10 Milliarden Euro erreichen.

Die Handelsgastronomie ist ein wachsender Markt. Der Umsatz steigt jährlich um rund vier Prozent – von 9,29 Mrd. (2017) auf geschätzt 10 Mrd. Euro in 2019. „Wenn Konsumenten frische, verzehrfertige Speisen im Handel kaufen, geben sie dafür durchschnittlich ca. 22 Euro im Monat aus.“, so Olaf Hohmann, Handelsgastronomie-Experte beim EHI. Fast jeder zweite Kunde der Handelsgastronomie kauft bei der Gelegenheit auch andere Artikel im Handel vor Ort ein.

Von neuen gastronomischen Angeboten erfahren die Kunden zu 65 Prozent durch Empfehlungen von Freunden, Familie und Kollegen. Print-Werbung über Flyer, Werbebeilagen, Handzettel oder Zeitungen und Zeitschriften ist eine ebenso häufige Informationsquelle, die besonders die ab 40-Jährigen nutzen. Zufälliges Entdecken im Vorbeigehen spielt in fast allen Altersklassen eine große Rolle (57 Prozent). Über soziale Medien (20 Prozent) und andere Online-Kanäle (18 Prozent) informieren sich eher jüngere Kunden (bis 39 Jahre), aber insgesamt deutlich weniger.

Über 60 Prozent der Handelsgastronomie-Kunden nutzen die gastronomischen Angebote von Möbelhäusern. Fast die Hälfte (49 Prozent) verzehrt die gekauften Speisen an Ort und Stelle. In Einkaufszentren ist die Gruppe der Hungrigen mit 68 Prozent noch etwas größer, aber nur ein knappes Drittel isst die Speisen vor Ort. Zwar gibt es im Supermarkt mit 69 Prozent die größte Gruppe der Handelsgastronomie-Kunden, aber dort sind die Kunden am wenigsten animiert, die Speisen auch im Geschäft zu sich zu nehmen. Nur acht Prozent gehören im Supermarkt zu den Vor-Ort-Verzehrern.

Für ihre kulinarische Pause hält sich rund ein Viertel der Kunden über 20 Minuten im Handel auf. Weitere 42 Prozent nimmt sich hierfür bis zu 20 Minuten Zeit und nur bei 15 Prozent nimmt die Essenspause bis zu 10 Minuten in Anspruch.

In der Handelsgastronomie sind 36 Prozent der Kunden rundum zufrieden. Allerdings bemängeln insgesamt zwei Drittel unterschiedliche Aspekte. So stören sich rund 30 Prozent der Kunden am Lärmpegel, unfreundlichen Mitarbeitern und mangelnder Sauberkeit. Jeweils rund ein Viertel kritisiert die Atmosphäre oder die Qualität der Speisen.

Zwar kennen Kunden trendige Gerichte wie Bowls oder Smoothies, hauptsächlich verzehrt wird aber immer noch Altbekanntes wie kalte, belegte Brötchen, Sandwiches oder Wraps (36 Prozent). Den zweiten Platz im Ranking der beliebtesten Gerichte nehmen Döner/Pide (32 Prozent) ein, gefolgt von Wurst/Currywurst (26 Prozent). Die nächsten fünf Plätze belegen Salate, Kuchen, warme belegte Brötchen, Pizza/Pasta oder Hähnchen mit jeweils knapp unter 20 Prozent.

Mit der EHI-Studie „Der Konsument in der Handelsgastronomie 2019“ wird eine detaillierte Analyse der Konsumentensicht zur Handelsgastronomie mittels qualitativer und quantitativer Untersuchungen auf neutraler Basis präsentiert. Das EHI hat dafür in Zusammenarbeit mit der GfK 6.575 Konsumenten zu ihren Verpflegungsanlässen, Einstellungen, Ausgaben, Wünschen, Bedürfnissen, Erwartungen sowie zu ihrer Wahl des Anbieters befragt.

Weitere Infos: www.ehi.org