Der Berliner iPad-Kassenanbieter Gastrofix kooperiert mit dem Tech-Start-up Table Duck. Das junge Unternehmen aus den Niederlanden hat mit „Marc“ einen neuartigen Chatbot entwickelt, der auf künstlicher Intelligenz basiert und erstmals die Getränkebestellung und Bezahlung selbstständig über Facebook Messenger abwickelt. Dadurch muss der Kellner nur noch zum Servieren an den Tisch kommen und wird so entlastet. In Betrieben ohne Service kann der Chatbot als Gästerufsystem verwendet werden. Gastrofix hat als erstes Kassensystem eine digitale Schnittstelle zu dem intelligenten Bot entwickelt. Sie wird derzeit in Pilotbetrieben in den Niederlanden und Deutschland getestet.

„Marc“ ist ein textbasierter, KI-gestützter Bot, der die Kommunikation zwischen Gast und Service automatisiert. Der Besteller kontaktiert ihn via Facebook Messenger auf dem Smartphone und gibt dort seine Getränkebestellung ein. Nachdem die Bestellung unter Angabe der Tischnummer per PayPal, Kreditkarte oder Sofort-Überweisung bezahlt wurde, geht sie direkt ans Kassensystem, das einen entsprechenden Bondruck am Tresen auslöst. Wie das in der Praxis ausschaut, zeigt folgendes Video.

Während der Kellner also in der Regel pro Gast mindestens drei Mal an den Tisch kommen muss (Aufnahme der Bestellung, Servieren, Kassieren), ist mit der Chatbot-Unterstützung nur noch ein Gang notwendig. „Das bedeutet gesteigerte Umschlagrate und erhöhte Kundenzufriedenheit“, heißt es bei Gastrofix. „Für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen einige sogenannte „Easter Eggs“. So kann man „Marc“ zum Beispiel nach seinem Alter oder seinen Eltern fragen. Bei der Programmierung der Antworten hatten die Entwickler jedenfalls sichtlich Spaß.

Um „Marc“ nutzen zu können, wird nach Angaben von Gastrofix lediglich ein Smartphone mit installiertem Facebook Messenger benötigt. Der umständliche Download einer spezifischen App oder das Einscannen eines QR-Codes sind nicht notwendig. Der Bot nutzt Natural Language Processing, ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, und lernt aus vorangegangenen Chats. So optimiert er sich nach und nach selbst. Für die Zukunft planen die Entwickler eine Erweiterung für WhatsApp und andere Messenger.

Erstmals getestet wurde die neuartige Schnittstelle in einem Food Court in Den Haag. Auf der anderen Seite der Grenze ist der Chatbot derzeit als Pilotprojekt in Restaurants in Frankfurt/Main und Berlin installiert.
Weitere Infos: www.gastrofix.com