Prosecco hier, Champagner da, und in Berlin vermutlich auch noch Krim-Sekt. Darauf steht die Szene doch, das will sie – wirklich? Dass man mit deutschem Sekt groß raukommen kann, beweist das Berliner Restaurant am Steinplatz. Ein Beispiel, das Schule machen sollte in der deutschen Gastronomie.

Hochwertige Sekt-Produzenten aus Deutschland haben es in der Gastronomie nicht leicht. Nur wenige Gäste denken an Handwerk und traditionelle Flaschenreifung, wenn von deutschem Sekt die Rede ist. Schließlich dominiert billige Massenware die LEH-Regale. Nach hochwertigem Winzersekt aus deutschen Landen muss man dagegen lange suchen.

Aber nicht im „Restaurant am Steinplatz“ in Berlin. Unter dem Motto „Macht Sekt wieder groß“ wollen der Sommelier Nico Böttcher und der Restaurantleiter Steve Pietschmann den deutschen Schaumwein aus seinem Schattendasein herausholen. Seit kurzem ist Champagner von der Karte verschwunden, dafür stehen nun 12 deutsche Sektgüter auf der Karte.

„Deutscher Sekt ist nicht automatisch Massenware. Es gibt so viele engagierte Winzerfamilien in Deutschland, die mit viel Herzblut grandiosen, traditionell flaschengereiften Sekt produzieren“, so das Credo von Steve Pietschmann. „Diese Produkte und ihre Geschichte möchten wir unseren Gästen vorstellen.“

Die Ausrichtung auf deutschen Schaumwein ist eine konsequente Fortführung des Wein-Konzepts. Auf der Karte finden sich seit 2013 fast nur deutsche Weine. Die Umstellung der Schaumweinkarte stand schon seit längerer Zeit auf der Agenda.

„Mit der Fokussierung auf deutschen Sekt verfolgen wir zwei Ziele. Zum einen unterstreicht dies die Konzentration auf deutsche Weine in unserem Restaurant“, so Nico Böttcher.  „Zum anderen wollen wir unseren Gästen zeigen, dass es nicht immer nur Champagner sein muss, wenn man etwas Gutes im Glas haben will. Mit unserer ‚Macht Sekt wieder groß’-Aktion bieten wir Herstellern aus Deutschland daher eine Bühne, auf der sie sich und ihre Qualitäten präsentieren können!“

Weitere Infos: www.hotelsteinplatz.com

Es ist unglaublich, wie viele Gastronomen immer noch nicht begriffen haben, welche Kraft in deutschen Wein und deutschen Sekt steckt. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken!